Auf alten Bahntrassen durch Naturidylle radeln und auf den wunderschön asphaltierten Wegen des SauerlandRadrings die Region vom Sattel aus entdecken. Auf 120 Kilometern geht’s an Wiesen, Weiden und Wasserlandschaften entlang. Dazwischen sorgen malerische Dörfer und Städte für Abwechslung.
Drei Tage treten wir die Pedale und erleben zahlreiche Genussmomente und Überraschungen auf und abseits des Radweges.
Also Satteltaschen gepackt, E-Bike-Akkus aufgeladen und los geht’s.
Radfahren im Sauerland: Die HenneseeSchleife
Im beschaulichen Eslohe startet unser kleines Radfahrabenteuer durch das Sauerland. Gleich an unserer Unterkunft, dem gemütlich-rustikalen Forellenhof Poggel, führt der Sauerlandradring entlang. Der ideale Ausgangspunkt, um sich auf den Sattel zu schwingen und die erste Rundtour zu beginnen – 40 Kilometer auf der HenneseeSchleife.
Entspannt lassen wir uns einen Kilometer nach Sallinghausen rollen. Schon tauche ich ein in eine andere Welt. Raus aus dem Großstadtalltag und rein in die ländliche Auszeit. Ein Esel grast vor einem Hof, Fachwerkhäuschen reihen sich aneinander und hinter der Brücke schmückt eine Kapelle die Szenerie. Die perfekte erste Fotopause.
Zurück auf dem Sattel führt der Weg an Maisfeldern vorbei und durch kleinere Ortschaften bis wir zum ersten Mal Wasser durch das Grün der Bäume glitzern sehen. Bei Berghausen legen wir einen Stopp ein und ich tausche Bike gegen Board. Denn beim Wassersport Hennesee werde ich nun in die Kunst des Stand Up Paddlings eingeführt. Ein paar Minuten auf dem Brett und ich bin sofort gefesselt von dieser meditativen Art über die Wasseroberfläche zu gleiten – und das trotz Nieselregen und recht frischen 13 Grad.
Eine köstliche Karotten-Ingwer-Suppe, im sehr empfehlenswerten Restaurant H1 am See, wärmt uns auf. Während des Essens laden wir unsere E-Bike-Akkus an den Steckdosen im Lokal auf – obwohl das Display noch vier von fünf Balken anzeigt. Aber wer weiß was uns noch erwartet.
Zurück auf dem SauerlandRadring erreichen wir Meschede, wo uns der Weg durch den schön angelegten Hennepark führt und wir wenig später auf den RuhrtalRadweg treffen. Es folgen weitere herrliche Abschnitte entlang der Ruhr durch das Wennetal, vorbei an zauberhaften Ortschaften und über die alte Bahntrasse zurück über Sallinghausen nach Eslohe.
Die GeoRadroute – 213 Kilometer Radweg quer durchs Sauerland
Radfahren im Sauerland: Der SauerlandRadring von Eslohe nach Saalhausen
Der zweite Morgen im Forellenhof Poggel bricht an und die erste Etappe der Rundtour auf dem SauerlandRadring. Gemütliche 35 Kilometer von Eslohe bis nach Saalhausen warten auf uns. Da bleibt viel Zeit für Stopps und allerlei Highlights die entlang der Strecke locken.
Der erste Hingucker ist wie schon gestern das zauberhafte Sallinghausen – heute im Regen. Das Wetter ist uns nicht immer wohlgesonnen während unserer Radreise, was unserer Stimmung aber keinen Abbruch tut. Nacktschnecken-Slalom, durch Pfützen düsen und dabei eine leicht abgewandelte Version von „Singing in the Rain“ trällernd, radeln wir durch würzig duftende Waldabschnitte bis nach Bad Fredeburg und weiter nach Gleidorf. Zwischen Gleidorf und Schmallenberg stoßen wir das erste Mal während unseres Radabenteuers auf die Lenne, einem Nebenfluss der Ruhr, der uns von nun an immer wieder begleitet und den ich nach besonders schönen Abschnitten geradezu lieb gewinne.
Gerade als der Magen zu knurren beginnt, erreichen wir Schmallenberg mit seiner historischen Altstadt und den liebevoll restaurierten Häusern. Neben Fachwerk bestaunen wir hier auch die wunderschöne Schieferarchitektur. Nicht allzu verwunderlich, dass wir hier auf so viele mit Schiefer verkleideten Fassaden treffen, denn im Sauerland hat das Gestein eine lange Tradition und wird auch heute noch abgebaut. Auch auf unseren Pfaden radeln wir an dunkelgrauen Schieferfelsen vorbei.
Unmittelbar vorbei an der hübschen Schmallenberger Altstadt führt der SauerlandRadring. So haben wir es nicht weit bis zum Schützenplatz, wo wir es uns im Bacio bei leckeren Panini und Ciabatta mit gegrilltem Gemüse schmecken lassen. Sehr zu empfehlen!
Zurück auf dem Sattel und hinein in die Natur. Auf einer Anhöhe blicken wir nochmal zurück auf das malerisch ins Tal gebettet Schmallenberg bevor wir einem perfekten Tagesausklang entgegen rollen.
Saalhausen: Fachwerkliebe, Gastfreundschaft und frische Luft
Wie aus einem Bilderbuch entsprungen, erscheint uns Saalhausen schon bei der Ankunft. Wieder bewundern wir die bezaubernden Fachwerkhäuser und mitten durch den Luftkurort windet sich munter plätschernd die Lenne. Im Vitalpark wird eifrig gesportelt oder, als entspanntes Alternativprogramm, in den vorinstallierten Hängematten geschaukelt.
Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen haben – die Pension Möser direkt am SauerlandRadring mit einer hinreißend herzlichen Gastgeberin – drehen wir eine Runde durch den Kurpark. Schnell wird klar: Der Park mit seinen romantischen Wasserlandschaften, Kneippbecken, Bienenwiesen und Spielplätzen ist eine wahre Oase für Klein und Groß. Am Barfußpfad schlüpfe ich aus meinen Schuhen und genehmige meinen Füßen eine wohltuende Massage, bevor wir es uns im Hotel-Restaurant Flurschütz verwöhnen lassen. Übrigens wird euch hier nicht nur regionale Küche serviert. In der hoteleigenen Biermanufaktur werden auch leckere Craft-Biere gebraut.
Satt und zufrieden spazieren wir die 80 Meter vom Restaurant in die Pension und schlüpfen früh in unsere Betten – um morgen fit zu sein für unseren dritten und letzten Tag auf dem SauerlandRadring.
43 Sauerland Seelenorte – Die schönsten Orte im Sauerland
Radfahren im Sauerland: Der SauerlandRadring von Saalhausen nach Eslohe
Ein neuer Tag bricht an und begrüßt uns mit Sonnenschein und frischen Temperaturen. Etwas schwermütig verlassen wir Saalhausen und planen schon den nächsten Besuch. Dann vielleicht zur Weihnachtszeit. Wenn Schnee unter den Füßen knirscht und das Wasser im Kurpark von einer Eisschicht bedeckt ist.
Also, auf ein Wiedersehen Saalhausen! Und nun auf die Räder für die letzte Etappe auf dem SauerlandRadring. 45 Kilometer zurück nach Eslohe. Nach sechs Kilometern radeln wir am Hofcafé Heinemann vorbei. Wir sind noch satt vom Frühstücksbuffet in der Pension Möser. Aber wer nachmittags am Heinemanns Hof vorbeikommt, den verführen frische Waffeln und Apfelkuchen zu einem Päuschen.
Wir radeln weiter. Bis Finnentrop ist es nicht mehr weit. Am Ortsrand erblicken wir hinter einer offenen Toreinfahrt das Haus Bamenohl. Ein wunderschönes Schloss, umgeben von einem englischen Landschaftspark. Als wir uns von dem herrschaftlichen Anblick losreißen können, fahren wir weiter nach Finnentrop. Hier haben wir geplant einzukehren. Aber wir sitzen grad so gut auf dem Sattel, dass wir beschließen doch noch etwas weiter bis nach Lenhausen zu düsen. Beim Lennegrill sitzen wir schließlich draußen unter den überdachten Holzbänken und schauen bei Pommes und Kartoffelsalat zu wie dicke Regentropfen auf den Asphalt prasseln.
Pünktlich als alles verputzt ist, hört der Regen auf und wir schwingen uns wieder auf die Bikes. Am märchenhaften Wasserschloss Lenhausen vorbei radelnd, führt uns der Weg schon bald wieder durch abgeschiedene Natur auf der alten Bahntrasse. Wenige Kilometer vor Eslohe erleben wir noch einen Gänsehausmoment. Knapp 700 Meter radeln wir durch den finsteren Fledermaustunnel, der seinen Namen nicht von ungefähr erhalten hat. Die Bartfledermaus, das Große Mausohr und die Wasserfledermaus hat man hier schon gesichtet.
Das Licht am Ende des Tunnels erreicht, können wir uns die letzte Etappe fast durchgehend rollen lassen. Den Fahrtwind in den Haaren, der Landluft in der Nase und zum krönenden Abschluss sogar mit warmen Sonnenstrahlen im Gesicht.
Tipps für deine Radreise im Sauerland
Tourenplanung: Der SauerlandRadring ist sehr gut ausgeschildert. Alle Infos zum Streckenverlauf und GPS-Tracks gibt’s hier.
Beste Radfahrzeit: Von April bis Oktober.Im Sommer verführen schöne Badebuchten am Hennesee zu einer Pause. Der Fledermaustunnel ist von Anfang November bis Anfang April aus Naturschutzgründen gesperrt.
E-Bike oder Tourenrad? Wir waren mit E-Bikes unterwegs und haben waren oft dankbar, wenn es mal wieder stramm bergauf ging. Entlang des SauerlandRadrings findet ihr 30 E-Bike-Ladestationen. Alternativ bieten viele Lokale die Möglichkeit Akkus während einer Pause zu laden. E-Bike-Verleihstationen findet ihr hier.
Übernachten im Sauerland: Es gibt zahlreiche Landhotels, Gasthöfe und Pensionen auf der Radtrecke. Sehr empfehlen kann ich die Pension Möser in Saalhausen und den Forellenhof Poggel in Eslohe.
Gastronomie entlang des Radweges: Auch kulinarisch findet ihr Einkehrmöglichkeiten en masse. In jeder größeren Ortschaft geben Tafeln am Radweg Gastro-Tipps. Empfehlungen findet ihr zudem hier.
Wenn’s mal regnet: … und man die Radtour unterbrechen möchte, warten im Sauerland zahlreiche Möglichkeiten einige Stunden im Trockenen zu verweilen. Museen, gemütliche Cafés und Boutiquen zum Beispiel in Schmallenberg.
Packliste für die Radtour: Bei der Ausrüstung ist weniger definitiv mehr. Regenjacke, Wechselkleidung, Proviant, Helm und gegebenenfalls ein Fahrradschloss sollten auf der Packliste nicht fehlen.
Transparenz ist mir wichtig: Dieser Bericht ist in Kooperation mit dem Sauerland-Radwelt e.V. entstanden. Es wurden sowohl die Reisekosten getragen, als auch ein Honorar für die Veröffentlichung der Artikel bezahlt. Wie bei allen meinen Artikeln kannst du dir aber sicher sein, dass du hier nur meine ehrliche Meinung findest und ich nur die Dinge empfehle, die mich wirklich überzeugt haben.
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