Die Tage werden kürzer, der Kaffee dampft wieder besonders schön aus der Tasse – Zeit, sich Gedanken zu machen: Was passiert eigentlich mit dem Wohnmobil im Winter? Wird es komplett eingemottet oder reicht ein bisschen Frostschutz?
In diesem Blogpost klären wir, wie du deinen Camper sicher durch die kalte Jahreszeit bringst und das, je nach Einsatz, mit möglichst wenig Aufwand.

1. Unterschied: Einwintern oder einfach nur frostsicher?
Erst mal die Gretchenfrage: Nutzt du dein Wohnmobil im Winter gar nicht mehr – oder bleibst du spontan, flexibel und fährst vielleicht über Silvester an die Nordsee oder gar in den Skiurlaub?
Denn: Je nach Plan brauchst du mehr oder weniger Aufwand.
Wir unterscheiden zwischen:
- Einwintern (Langzeit-Stillstand) → Alles muss raus, alles muss trocken, alles muss sicher sein
- Frostsicher machen (für spontane Wintertrips) → Minimalprogramm, damit nix platzt oder gammelt
2. Einwintern – Wenn dein Camper Winterschlaf macht
Reifendruck & Standplatten
- Reifendruck um ca. 0,5 bar erhöhen
- Oder direkt aufbocken – besonders bei langem Stillstand
Dieselpest & Ausflocken? Nein danke!
- Sommerdiesel flockt bei Frost – ab 15.11. gibt’s Winterdiesel an der Tanke
- Tipp: Aral Ultimate Diesel tanken – ganzjährig wintertauglich, kein Biodiesel, weniger Risiko für Dieselpest
Markise & Faltdach checken
- Unbedingt trocken einfahren
- Blätter, Feuchtigkeit, Schmodder entfernen → Sonst fährst du im Frühling einen mobilen Komposthaufen durch die Gegend

3. Frostschutz für alle – auch wenn du im Winter fährst
Egal ob du fährst oder nicht – der erste Frost kommt bestimmt. Und dann wird’s ungemütlich, wenn du nicht vorbereitet bist:
Außenbereich
- Gummidichtungen an Türen, Fenstern, Klappen mit Gummipflege behandeln
- Scheibenwasser mit Frostschutz auffüllen
- Scheibenwischer abklappen oder Spacer nutzen – spart Gummi und Nerven

4. Innenraum: Alles raus was keine Kälte verträgt
Raus mit dem Kram:
- Lebensmittel (auch um keine Mäuse anzulocken)
- Getränkeflaschen (Gefahr durch geplatzte Flaschen)
- Kaffeemaschine (besonders Kapsel oder Vollautomat – bekommt man von innen kaum trocken)
- Decken, Schlafsäcke, Kleidung (Schimmelgefahr bei Feuchtigkeit)
- Geräte mit Batterien oder Akkus (Kälte killt Akkus – ab nach drinnen damit)
Kühlschrank & Polster
- Kühlschrank abtauen, auswischen, offen lassen → Viele Hersteller haben kleine Nupsis am Türrahmen – Tür bleibt damit einen Spalt auf
- Polster von Außenwänden weg und aufstellen, falls nicht unterlüftet
Rolos & Strom
- Rolos offen lassen – verhindert Hitzestau und Kondenswasser
- Strom vom Aufbau abschalten
- Batterien regelmäßig checken und ggf. nachladen
Gas
- Gas zudrehen, Zuleitung lösen, Schutzdeckel drauf
- Oder, falls vorhanden: Fernschalter auf „aus“
5. Das große Thema: Wassersystem trockenlegen

Wasserreste sind der Staatsfeind Nr. 1!
Basics:
- Frischwassertank vollständig entleeren → Achtung, keine Schlitterbahn auf der Straße bauen
- Wasserhähne in Mittelstellung offen lassen
- Boiler über Frostwächter entleeren
- Toilette spülen und Leitung leer laufen lassen
- Dusche: Schlauch nach unten oder komplett abschrauben
- Außendusche nicht vergessen
- Filteranlagen (Vorfilter, Zusatzfilter) entleeren
- Pumpe kurz laufen lassen – drückt Restwasser raus (ja, die kann das ab!)
Letzter Feinschliff:
- Einen Schluck Scheibenfrostschutz in die Syphons
- Leitungen ggf. mit Druckluft durchpusten (Floë System)
- Frisch- und Abwassertank offen lassen – so kann alles gut durchtrocknen
Alternative: Frostschutzmittel
- z. B. Lilie Winter Ban – ungiftig, geschmacksneutral, pink eingefärbt
- Mischverhältnis 1:2 schützt bis ca. -20 °C
Noch was Wichtiges – diesmal nicht fürs Wohnmobil, sondern für dich
Bevor du jetzt losstapfst, um dein Frischwassersystem zu entleeren oder die Gummis zu pflegen – denk auch mal kurz an dich selbst.
Denn nicht nur das Wohnmobil muss gut durch den Winter kommen – auch dein Herz freut sich über ein bisschen Vorsorge.
Gerade im Winter haben Viren wieder Hochsaison. Grippe, Pneumokokken, RSV. – alles, was hustet und fiebert, ist unterwegs. Was viele nicht wissen:
Atemwegsinfektionen können dein Herz ganz schön unter Stress setzen. Das Risiko für einen Herzinfarkt ist nach solchen Infekten deutlich erhöht – besonders, wenn du schon Herzprobleme hast oder die 60 bereits überschritten hast.
Die gute Nachricht:
Ein kleiner Piks kann viel bewirken.
Es gibt Impfungen, die nicht nur das Infektionsrisiko, sondern eben auch indirekt das Risiko vor schweren Herzkomplikationen senken. Und wenn wir mal ehrlich sind:
Wenn’s beim Wohnmobil auch so einfach wäre wäre es deutlich entspannter, das Wohnnmobil winterfest zu machen.
Also: Sprich einfach mal mit deinem Hausarzt oder deiner Kardiologin drüber.
Und schau mal auf herzmedizin.de vorbei – da findest du richtig gute Infos, was du für dein Herz noch so tun kannst.

6. Heizung einfach durchlaufen lassen?
Klingt bequem – ist es auch. Heizung durchgehend auf 5–10 °C halten verhindert Frost, aber:
- Kann richtig teuer werden – je nach Kälte, Dämmung, Heizung und größe vom Wohnmobil
- Vorsicht: Energiequelle (Gas, Strom) muss überwacht werden → Läuft z. B. Gas leer, kann’s trotzdem einfrieren und Schäden verursachen
7. Unsere persönliche Lösung: So machen wir’s
Wir sind ganzjährig unterwegs – auch bei Frost. Aber hier im milden Münsterland sind die Tage mit knackig frostigen Temperaturen auch meist an ein oder zwei Händen abzuzählen.

Wenn’s nur ein paar Tage sind:
- Kein Frischwasser tanken
- Stattdessen: Kanister mitnehmen zum Spülen und Zähneputzen
- Spart Aufwand, Risiken und Nerven
Wenn’s länger wird:
- Frischwasser rein
- Nach der Tour komplett entleeren, wie oben beschrieben
- Heizung läuft noch 2–3 Tage auf kleiner Stufe, damit alles trocknet
Wenn wir bald wieder loswollen:
- Heizung bleibt auch mal an
- Achtung: Risiko, dass man eine Leitung vergisst – hatten wir auch schon…
Unser Fail-Moment:
Letzten Winter, Silvestertour mit Wohnhilde, Wasser drin. Zwei Monate später Besichtigung mit den Käufern – plötzlich Wasserfall aus der Dusche.
Warum? Mischbatterie war nicht richtig entleert worden und hat einen Frostschaden bekommen. Wir konnten’s reparieren, aber wenn wir selbst losgewollt hätten? Dann wäre die Tour wohl ins Wasser gefallen
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Fazit: Planung spart Frostschäden
Ob du dein Wohnmobil richtig einmottest oder einfach nur kurz frostsicher machst – ein bisschen Vorbereitung gehört dazu.
Die größten Fehler passieren oft beim Wasser. Schnell ist mal ein Hahn oder ein Ventil vergessen.
Wenn du’s dir leicht machen willst:
- Checkliste schreiben
- Vor dem ersten Frost handeln
Wie macht ihr das mit eurem Camper im Winter?
Habt ihr noch Geheimtipps oder Katastrophen-Erfahrungen, die andere kennen sollten?
Schreibt’s gern unten in die Kommentare – wir freuen uns auf euren Austausch!